Hochsensibilität ist keine Krankheit und keine Schwäche, sondern eine Gabe!
Bislang habe ich mich selten als „hochsensiblel“ etikettiert. Über Hochsensibilität und HSPs wird in den Mainstream-Medien häufig so berichtet, als sei diese Art in der Welt zu sein eine Krankheit. Das entspricht nicht meiner Wahrnemung meiner Lebenswirklichkeit. Für mich ist Hochsensibilität eine Superkraft, die mir erlaubt, mit einer Intensität wahrzunehmen und zu fühlen, die jenseits der Vorstellungskraft der „Normalsensiblen“ ist.
Selbstverständlich kenne ich alle Probleme, die eine besondere Sensibilität mit sich bringt. Ich kenne das Gefühl, dass alles zu viel, zu schnell, zu laut ist. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Grenzen zwischen mir und den anderen so diffus sind, dass schwer auszumachen ist, ob ich wirklich meine eigenen Gefühle fühle, oder die der anderen. Ich weiß, welche Erschöpfung es mit sich bringen kann, über längere Zeit mit vielen Menschen zusammen zu sein, auch dann wenn sie alle wunderbar und einzigartig sind. Auch mich begleitet das Gefühl nicht dazuzugehören, weil sowohl die Wertvorstellungen als auch die Vorlieben vieler Mitmenschen bei mir bestenfalls Verblüffung erzeugen. (Gibt es wirklich Menschen, die freiwillig Achterbahn fahren, wenn das Leben doch auch so schon so anstrengend ist???)
Was wirklich zählt
Für mich sind es diese Momente, wenn mein Hundekind vertrauensvoll seine Pfote in meine Hand legt, wenn Sonnenstrahlen geheimnisvolle Farben auf den Fels der Berge malen, wenn weiße Funken auf den Wellen tanzen, wenn der Nachtwind über mein Gesicht streicht und eine Brücke
von der Vergangenheit zur Zukunft schlägt... Ich mag verrückt sein, in den Augen der Schwer-Normalen. So sei es! Glaubst du im Ernst, du wirst glücklich, wenn du dein innerstes Wesen verleugnest, nur um dazuzugehören?
Aber zugegeben - für viele von uns handelt es sich hier nicht um ein klares „Ja oder Nein“, sondern um graduelle Entscheidungen. Manchmal stellt einen das Leben allerdings auch mit dem Rücken zur Wand. So jedenfalls fühlte ich mich vor einigen Jahren, als mein hochsensibles, hochexplosives und absolut besonderes Kind sich als faktisch unbeschulbar erwies. Die legalen Optionen die sich in Deutschland für diesen Fall boten, schienen mir inakzeptabel. Also sagte ich mir „Ok, ich bin raus!“ und packte die Koffer. Seitdem wohnen wir weite Teil des Jahres in Italien und gehen den abenteuerlichen Weg des Freilernens.
„Funktionieren“ ist nicht alles
Tatsache ist, dass hochsensible Menschen häufig Probleme haben, in unserer Gesellschaft zu funktionieren. Welche
Schlüsse man daraus ziehen möchte, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Persönliche sympathisiere ich sehr mit dem Blickwinkel von Jiddu Krishnamurti: „Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“
Jedoch ist das Bedürfnis sich anzupassen, die Sehnsucht danach „dazuzugehören“ gerade bei hochsensiblen Menschen häufig groß. Diese Sehnsucht kann uns zum Verhängnis werden. Feinfühlige Menschen benötigen eine große Klarheit darüber, wem oder was genau wir angehören, womit wir uns
verbunden fühlen möchten. Was zählt wirklich?
Was wirklich zählt
Wenn wir uns die Erlaubnis geben, zu sein wer wir sind und wie wir sind, eröffnet uns unsere Hochsensibilität die Tore zu ungeahnten Abenteuern. Oft finden diese Abenteuer in unserer inneren Welt statt. Mal als kreative Projekte, die uns völlig gefangen nehmen, dann wieder als Tänze am Rande des seelischen Abgrunds. Es ist nicht leicht im
Spannungsfeld intensiver Wahrnehmungen und großer Gefühle das Gleichgewicht zu halten. Deshalb teile ich hier mit dir Techniken und Werkzeuge, die dir dabei helfen können, dein Nervensystem zu regulieren und zu innerer Ruhe und Klarheit zu finden.
Da ich persönlich meine Abenteuer nicht nur in meiner inneren Welt, sondern sehr gerne auch in der äußeren Welt erlebe, widme ich einen Teil dieses Blogs besonderen Orten und Landschaften. Ich lade dich ein, mit mir Reiseziele zu erkunden, die wie geschaffen sind für Menschen die eine besondere Fähigkeit haben zu fühlen und wahrzunehmen.
Wenn ich mir eines von dir wünschen dürfte, wäre es: „Glaube an deine Gabe und beginne Schritt für Schritt das Leben zu leben, das zu dir passt!
Alles Liebe,
Deine Eva